Nein, das ist kein Text des österreichischen Pianisten Alfred Brendel. Verfasst hat ihn sein Namensvetter, der Mitte des 19. Jahrhunderts Satiren verfasste, die sehr beliebt waren. In seinen satirischen Tagebüchern eines fiktiven „Herrn Graf“ aus Sachsen behandelt er auch die Frankfurter Küche:
„Man muß es aber freilich den Herrn Frankfurters lassen, daß sie durch ihre Kochkünstlichkeit alle Leiden und Entbehrungen dieses Lebens überwinden, denn der Magen wir hier nicht stiefmitterlich behandelt, sondern als eine Hauptbersohn des menschlichen Körpers betrachtet, welches auch ganz in Ordnung ist.
Es ist aber nicht bloß allein die zubereitete Schmackhaftigkeit der Sbeisen, sondern auch durch die gans unglaublige Flinkigkeit wird man in Erstaunen gesetzt, womit hier ein baar hundert Gäste auf einmal zugleich die Befriedigung des Magens und Durstes erhalten. Man muß immer glauben, daß die Kellner fliegen können, wenn man sie in ihre Geschäftlichkeit sieht.“
Alfred Brendel – „Herrn Grafs Reisebriefe und Tagebücher“