März 2021: Die Corona-Pandemie hatte den touristischen Reiseverkehr in weiten Teilen der Welt zum Stillstand gebracht. In Island galt ein Lockdown, die Grenzen waren für Besucher dicht. Dabei hatten alle, die sich für den Vulkanismus auf der Insel interessierten, schon seit einiger Zeit ein Auge auf die Halbinsel Reykjanes geworfen. Dort rumorte nämlich schon seit einiger Zeit ein Vulkan, der sich 800 Jahren lang nicht mehr gerührt hatte.
Am 21. März war es dann soweit: der Fagradalsfjäll brach aus und lieferte mit über hundet Meter hohen Lavafontänen spektakuläre Bilder – die allerdings vorerst nur die Einheimischen vor Ort mit eigenen Augen sehen konnten, denn – s.o. – die Grenzen waren dicht.
Im Mai lockerte Island dann die Einreisebedingungen. Von Covid „Genesene“ durften ins Land – und das galt auch für uns, denn uns hatte Corona bereits im Oktober 2020 erwischt.
Also machten wir uns auf die Reise. Gleich am nächsten Tag nach unserer Ankunft wanderten wir bei wunderbarem Wetter hinauf zum Vulkan. Der Weg hinauf zur Ausbruchstelle war recht gut begehbar und führte hinauf auf einen Hügel mit einem großartigen Blick über das Geschehen.
Zwei Tage später hatte sich die Situation etwas verändert: Die Lavaströme hatten sich inzwischen bis an den Weg vorgeschoben und alle Vertiefungen aufgefüllt. Die Isländischen Behörden befürchteten, dass das Lava in Richtung Meer weiterfließen und die Ringstraße zerstören könnte. Also hatte man begonnen, mit Baggern große Wälle zu errichten, die die Lava aufhalten sollte (was letztlich wirkungslos war). Fließende Pāhoehoe- und ʻAʻā-Lava aus nächster Nähe zu sehen ist unvergesslich! Die Aufnahmen zeigen die Situation am 21.5.2021. Einen Tag später lief der Damm über und die Lava floss hinab in das Natthagi-Tal.
In den kommenden Wochen breitete sich das Lavafeld immer weiter aus und es war nicht mehr möglich, nah an die Ausbruchstelle zu gelangen. Wir hatten bei unserer Reise den idealen Zeitpunkt erwischt!