In Leo Tolstois „Krieg und Frieden“ wird oft und ausgiebig gespeist. Doch was da genau auf den Tisch kommt hält Tolstoi nicht für erwähnenswert. Eine etwas genauer Schilderung von Speisen taucht witzigerweise in einem ganz anderen Kontext auf:

„Anna Pawlowna bediente sich des Gastes wie eines kostbaren Gerichts für Feinschmecker. So hatte sie für ihre Gäste heute zwei delikate Bissen, zuerst den Grafen und dann den Abbé.    ….
»Der Graf«, sagte Fräulein Scherer leise zu ihrem Nachbar, »war mit dem Herzog intim bekannt.« »Der Graf«, sagte sie zu einem anderen, »ist ein vortrefflicher Erzähler.« »Der Graf gehörte zur besten Gesellschaft, wie man sieht«, flüsterte sie einem dritten zu. Auf diese Weise wurde der Vikomte wie ein Roastbeef auf einer erwärmten Schüssel mit Grünwerk verziert den Gästen serviert.“

Leo Tolstoi: Krieg und Frieden

 

Leo Tolstoi: zwei delikate Bissen

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