Pizza erfreute sich nicht immer schon der großen Beliebtheit, die sie heutzutage zu einem der meist verbreiteten Gerichte weltweit gemacht hat. Im Salzburg der 50er Jahre beäugte man diese „Teigscheiben“ offenbar mit großem Misstrauen, wie dieses Zitat aus Ulrich Bubnas „Die Bestie aus der Linzergasse“ nahelegt:

„Seit Anno Doppeladler befand sich der Gambrinus-Keller im Familienbesitz, was unter anderem zur Folge hatte, daß die Fortschritte der Gastronomie dort wenig Anklang fanden. Demgemäß wurde mit beinah unglaübigem Staunen zur Kenntnis genommen, daß in der hinteren Wandecke der alten Arvenholztheke ein ofenartiges Gebilde aufgetaucht war, vor dem ein schwärzlicher Sohn des Südens unter leisem Trällern populärer Italo-Melodien flache Teigscheiben mit Küchenabfällen belud. Je nachdem, was gerade übrig gebliebe war, entstand so eine Pizza Margherita oder Neapolitana und jeweils nach dem Fisch-Freitag die beliebte Pizza Pescatore.“

Ulrich Bubna: Der Stern von Saint Germain in: Die Bestie aus der Linzergasse – Heitere Geschichten    © S.Fischer Verlag, Berlin 1984

Mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main

Ulrich Bubna: Teigscheiben mit Küchenabfällen

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