„Aufgetischt wurden fünf Stücke kalter Braten, für jeden von uns eins. Ich bekam irgendeine lange Rippe mit einem dünnen Fleischbelag – vielleicht eine Unze Fleisch. Dazu erhielten wir noch ein Gericht aus herb schmeckendem, gekochtem Blumenkohl, das wir, nur um den blanken Hunger zu stillen, mit viel grobem Brot aßen. Zum Schluß gab es eine gallenbittere Orange. Man bekommt heutzutage einfach nichts mehr zu essen. In guten wie in schlechten Hotels kriegt man lumpige Portionen gehaltlosen Futters vorgesetzt, und man steht hungrig wieder auf.“
D.H.Lawrence: Das Meer und Sardinien, 1921
Die Klage, dass früher alles besser gewesen sei, ist offenbar so alt wie die Reiselust. Überrascht hat uns aber dann doch, dass dieses Pauschal-Urteil von D.H.Lawrence in den 20er Jahren auch über die italienische Küche verhängt wurde.